Formel für erfolgreiche Veränderungen
Oder vom wertschätzenden Umgang mit dem inneren Schweinehund.
Fast jeder von uns kennt solche Situationen: Eigentlich wollte ich ja gleich am Montag Abend wieder ins Fitness-Studio gehen, aber …
… alles was jetzt an Ausreden kommt kennst Du vermutlich, deshalb verzichte ich hier auf eine laaaaange Liste 😉
Ähnlich ist es bei neuen beruflichen Projekten, beim Erlernen eines Instrumentes, beim Gewicht Abnehmen, beim Lernen einer neuen Sprache, etc. etc. Alles erfordert einen starken Willen und die Fähigkeit „dran zu bleiben“. Aber wie schaffe ich es, nicht vorzeitig aufzugeben?
Wenn du dir diese Frage auch schon gestellt hast, dann gehst du direkt ins Gespräch mit dem, was man landläufig den inneren Schweinehund nennt, obwohl mir dieser Begriff weniger gefällt – geht es doch um mein Innerstes. Doch letztlich ist es egal, welchen Begriff wir dafür verwenden – entscheidend ist alleine, wie schaffen wir es gewünschte Veränderungen aufrecht zu erhalten?
Jedes Ziel bringt Hürden mit sich
Zunächst mal ist es ja ein positives Zeichen wenn ich auf solche Hürden stoße. Bedeutet es doch, ich habe mich aus der Komfortzone raus bewegt und schon mal einen Anfang zur Veränderung gemacht. Das heißt bereits sehr viel, denn gerade die Überwindung am Start ist am stärksten, ähnlich wie bei einer Rakete, die am meisten Energie braucht um die Erdanziehungskraft zu überwinden (man spricht hier sogar von Fluchtgeschwindigkeit).
Insofern mal ein Grund zur Freude und auch stolz auf sich zu sein. Während die Rakete jedoch das Gravitationsfeld verlassen hat, spüren wir auf der Erde weiter die Schwerkraft. In Bezug auf unsere Ziele sind das: alte Gewohnheiten, Zweifel, Ungeduld, zu hohe Erwartungen, zu viele Ziele auf einmal, der soziale Leim (Freunde, Familie, Kollegen, etc.), sowie alle möglichen Ablenkungen. Und damit sind wir dann irgendwann wieder zurück am Start. Und obwohl wir wirklich viel Energie in den Start legen, erreichen wir doch nicht die Sterne.
Was ist die Lösung?
Dafür gibt es, wie überall, viele Ansätze dazu. Ich möchte dir hier eine simple, und sehr klare Formel für Erfolg bei Veränderung vorstellen. Es ist die folgende einfache Formel:
Der Wille eine Sache anzugehen,
mal Anziehungskraft der Zielvorstellung,
mal Klarheit über nächste Schritte,
mal Zuversicht in die Machbarkeit,
–> als der Aufwand für Veränderung.
Was bedeutet diese Formel im Gespräch mit mir selbst?
Wenn du dir die Formel ansiehst wird schnell klar, je höher der Wert eines einzelnen Faktors ist, um so höher die Gesamtenergie die ich zur Verfügung habe. Und ist nur ein Faktor Null, dann ist auch das Gesamtergebnis Null. Es lohnt sich also, die einzelnen Multiplikatoren mit den nachfolgenden Fragen einzuschätzen. Ausgehend von einer Skala von 0 – 10 (10 ist jeweils der höchste Wert in der Skala). Gehe die Fragen durch und vergib jeweils am Ende eines Multiplikators den Skalenwert.
Wille eine Sache anzugehen
- Ist mein Ziel wirklich von mir selbst gewollt?
- Warum will ich es unbedingt?
- Welche negativen Konsequenzen hat es, das Ziel aufzugeben?
- Wie geht es mir mit diesem Gedanken?
Mein Skalenwert für meinen inneren Willen: _________________
Anziehungskraft schlägt Schwerkraft
Annahme: wenn die Anziehungskraft des attraktiven Zieles stärker ist, als die erwähnte Schwerkraft, erreiche ich das Gefühl der Schwerelosigkeit. Es mag dann war immer noch anstrengend sein, aber es fällt uns nicht wirklich schwer. Dazu
- Welche positiven Auswirkungen hat es, wenn ich das Ziel erreiche?
- Wie fühle ich mich wenn ich mich im gewünschten Zielzustand selbst sehe?
- Was könnte die Anziehungskraft noch erhöhen?
- Welche Vorbilder fallen mir dazu ein?
- Was kann ich sonst noch dafür tun, um die Anziehungskraft zu steigen?
Mein Skalenwert für die Anziehungskraft des Zieles: _________________
Klarheit über nächste Schritte
Annahme: wenn ich eine konkrete Idee habe was ein nächster kleiner (Fort)-Schritt ist, fällt es mir leichter eine Verpflichtung dafür einzuhalten
- Wo stehe ich derzeit in Bezug auf meinen Herzens-Wunsch?
- Stell dir nun vor, du bist einen kleinen Schritt weiter, was genau ist dann anders?
- Was machst oder kannst du dann, was du jetzt noch nicht machst oder kannst?
- Wie werden andere erkennen, dass ich einen Schritt weiter bin?
- Wie wird sich dieser Schritt für mich im Ideal auswirken.
- Welche Hürde kann dabei auf dem Weg stehen und was hilft mir diese zu überwinden?
- Auf welche Belohnung freust du dich am meisten, wenn du diesen Schritt gemacht hast?
Mein Skalenwert für die Klarheit über nächste Schritte: _________________
Zuversicht in Machbarkeit
Annahme: wenn ich das Ziel in Reichweite sehe, werde ich auch die letzten und steilsten Meter dazu gehen (ähnlich wie bei einer Bergtour, wenn ich hinter einer Kehre das Dach der Berghütte schon sehen kann, egal wie weit weg sie noch sein mag).
- Was macht mich alles zuversichtlich, dass ich trotz aller Hürden das Ziel erreiche?
- Was habe ich auf dem Weg zum Ziel bisher schon erreicht?
- Wie habe ich das geschafft?
- Wann ist es mir sonst noch gelungen hohe Ziele zu erreichen?
- Welche meiner Stärken und Talente haben mir dabei geholfen?
- Welche davon brauche ich jetzt am meisten?
- Was kann passieren, dass meine Zuversicht noch stärker wird?
- Warum macht es Sinn dran zu bleiben, auch für den Fall, dass ich das Ziel nicht erreiche?
Mein Skalenwert für die Zuversicht in die Machbarkeit: _________________
Im Idealfall führen dich all diese Fragen zu zwei – möglichst nützlichen – Ergebnissen:
- Du erkennst dass dir dein Ziel nicht so wichtig ist und findest etwas das besser zu dir passt.
- Du bist bestärkt in deiner Zielvorstellung, weißt wie du es schaffst und glaubst an dich selbst, mehr denn je.
Abschließend noch ein paar Tipps zur Kommunikation mit dir selbst in Veränderungssituationen (oder wenn es dir besser gefällt mit deinem inneren Schweinehund) 🙂
- Bejahe dich immer zu 100% – egal ob du gerade kraftvoll vorwärts marschierst, oder 2 Schritte zurück machst.
- Wenn du ein Ziel zurück stellst, oder es ganz aufgibst, lass es los, damit du deine Hände frei hast um was Neues „anzupacken“.
- Wenn du merkst, du verwendest gerade Ausreden um etwas nicht zu tun, dann probiere mal diese 4 Schritte aus:
- Sage dir es ist okay, wenn ich mich so entscheide (zB. heute nicht laufen zu gehen).
- Definiere, was du statt dessen mit dieser Zeit machst (zB. arbeiten, faulenzen, ein Buch lesen, Freunde treffen).
- Formuliere eine mögliche positive Konsequenz und eine mögliche negative Konsequenz die mit dieser Entscheidung verbunden ist (zB. statt Laufen liege ich zu Hause und schaue fern, oder statt zu Laufen bleibe ich länger im Büro)
Überlege dir was die wichtiger ist. - Triff nun eine Entscheidung und geh den Weg entschlossen.
Und wichtig:
Binde dir wichtige Menschen die betroffen sind von deinem Ziel mit ein. Wenn es beispielsweise bedeutet, dass jemand anders dadurch auf etwas verzichten muss, überlege dir, wie schaffst du einen Ausgleich für diesen Menschen. Was wäre eine Win-Win-Situation. Du kannst auf Dauer nur in Kooperation mit anderen erfolgreich sein. Das ist ein uraltes, evolutionäres Prinzip.
Übrigens…
…einmal von Ziel abweichen ist keine Tragödie. Wenn ich als Vegetarier ein mal im Monat ein Schnitzerl esse, lebe ich immer noch sehr gesund. Lege dir die Latte nicht zu hoch. Das Leben ist kein Wettkampf und keine Leistungsschau. Das Leben will gelebt und geliebt werden. Tu einfach, was gut tut.
Hier noch die Top 12 Glaubenssätze für alle die an ihre Ziele glauben und „dran bleiben wollen“:
„Geht nicht gibt´s nicht“ (Werbespruch eines Baumarktes)
Du bist morgen das, was du heute gedacht hast. (Buddha)
Sieger zweifeln nicht, Zweifler siegen nicht. (unbekannt)
If you can dream it, you can do it. (Walt Disney)
Glück ist, wenn Gelegenheit auf Bereitschaft trifft. (F. Endrikat)
Just do it (Werbespruch von Nike)
Erfolg = das was folgt.
Du musst das Unmögliche versuchen um das Mögliche zu erreichen.
Der Weg ist das Ziel (Konfuzius).
Zum Erfolg gibt es keinen Lift – man muss die Treppe nehmen (Emil Oesch).
Die Visionäre von gestern sind die Realisten von Heute (Helmut Kohl).
Versuche nicht ein erfolgreicher, sondern ein wertvoller Mensch zu sein (A. Einstein).